Idee und Konzept

Aus dem Vorwort der Herausgeber

»Ein Herbstabend im vergangenen Jahr in Frankfurt. Friedrich von Metzler hat zu den Bonameser Gesprächen eingeladen. Ein Abend voller Impulse und Erfahrungen der kulturellen Bildung. Beim Ausgang liegt ein Geschenk für die Gäste bereit: ein Bildband mit Impressionen vom Haus Metzler, die Mitarbeiter des Bankhauses fotografisch festgehalten haben. Auf dem Rückweg keimt ein Gedanke in mir auf: Wieso gibt es kein Buch, das die Impulse des Abends und des Stipendiums sammelt, damit auch andere daran teilhaben können? Und es manifestiert sich ein Ziel: Bei den nächsten Bonameser Gesprächen soll für die Gäste eben dieses Buch bereit liegen. Ein Buch über das Bronn- bacher Stipendium, aber auch über kulturelle Bildung allgemein – konzipiert und herausgegeben von Bronnbacher Stipendiaten.«

Wenn Sie diese Zeilen lesen, halten Sie den beleg in Händen, dass aus der ersten idee, die Martin Schwemmle hier schildert, inzwischen ein fertiges buch geworden ist. Und wie geplant, wird es im Rahmen der bonameser Gespräche erstmals vorgestellt. Als Herausgeber – allesamt Bronnbacher Alumni – haben wir sehr darauf geachtet, nicht einfach eine etwas opulentere Werbebroschüre für das Bronnbacher Stipendium zu schaffen. Unser Anspruch war vielmehr, das Thema kulturelle Bildung – insbesondere für Erwachsene – in seinen vielen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten. Deshalb werden im Folgenden neben den empfängern kultureller Bildung auch Künstlerinnen und Künstler, Sponsoren und andere Akteure zu Wort kommen. Ebenso wollen wir kritischen oder mahnenden Stimmen bewusst Raum geben. All dies schlägt sich nicht zuletzt in der Wahl des Titels nieder: Bronnbacher Positionen.

Die Positionen und Statements in diesem buch haben wir in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil »Kulturelle Bildung – Perspektiven aus Wirtschaft und Wissenschaft« erfolgt eine Hinführung zum Thema. Mehrere Beiträge beleuchten aus wissenschaftlicher Perspektive, was kulturelle bildung bedeutet und wie sie wirkt. Im zweiten teil »Kulturelle Bildung – die Akteure positionieren sich« kommen ganz unterschiedliche Personengruppen zu Wort: Vertreter aus Unternehmen genauso wie Künstler oder Sponsoren. Sie reflektieren das Thema nicht nur auf theoretischer Ebene, sondern schildern als im Prozess der kulturellen Bildung unmittelbar Involvierte ihre Eindrücke und Erfahrungen. Der dritte Teil »Kulturelle Bildung – wirkt!« geht der häufig gestellten Frage nach, was kulturelle bildung denn nun bringe. Diese Frage beantworten Alumni des Bronnbacher Stipendiums – ein Querschnitt aus allen Jahrgängen – ebenso wie Freunde und Wegbegleiter.

In der Summe, so erlebten wir es beim ersten Lesen der Beiträge, entsteht ein vielfältiges Bild ganz unterschiedlicher Sichtweisen, die das Thema kulturelle bildung in seiner Vielschichtigkeit ausloten und neue Seiten und Aspekte entdecken lassen. Besonders gefreut hat uns die Rückmeldung vieler Autorinnen und Autoren, die durch das Anfertigen ihres Beitrags ihre persönlichen Erlebnisse mit kultureller Bildung neu reflektieren und verstehen konnten. Auch wir selbst wurden im Rahmen der Vorbereitung zu diesem Buch neu angeregt und inspiriert. Eine ebensolche Wirkung wünschen wir auch ihnen beim Lesen!

Prof. Dr. Hellen Gross, Theresa Krukies und Dr. Martin Schwemmle